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Sylvia Barbolini

Sylvia Barbolini: Allegorien, 5.5.2017, 19.00 Uhr

Begrüßung: Helga von Aufschnaiter

Einführung: Brigitte Matthias

 

Die junge Künstlerin zeit sich mit ihren zarten hintersinnigen Collagen erstmals in einer Einzelausstellung in der Galerie Prisma.

 

Das Spektrum der Arbeit Barbolinis reicht von malerischen Ausdrucksformen über Collage, Stickerei, Monotypie und Siebdruck bis hin zu keramischen Skulpturen, Metallgüssen und Installationen.

Die in der Galerie Prisma gezeigten Arbeiten stehen beispielhaft für eine Reihe von Werken, denen die Motive Spiel und Tier zugrunde liegen.

Das Spiel als ver- und entzerrendes Moment gerade in der Auseinandersetzung mit ernsten Themen. Es veranschaulicht verborgene Ziele, Regeln und Konflikte auf vertraute und doch unerwartet distanzierte Art und Weise. Tiere hingegen stehen in ihrer Arbeiten für die emotionale Seite des Menschen; für den irrationalen, ungetrübten Ursprung seines Wollens, der zumeist verschleiert und beschönigt in Erscheinung tritt. Im Spiel wird er offenbar.

So stellen die Werke Gleichnisse und Metaphern dar, die einen bestimmten Raum für Interpretationen lassen, ohne erklärt werden zu müssen. Inszenierte Fotografie, filigrane Zeichnung, Stickerei und Drucktechniken verschmelzen zu harmonischen Kompositionen rund um die menschliche Natur und Psyche. Die einzelnen Motive präsentieren sich isoliert, vor kontrastierendem Weiß, in der Schwebe eines vorgefassten Rahmens. Durch die Befreiung ihrer Figuren aus jeglichem Kontext und somit aus dem Zeit- und Raumkontinuum, wie im Traum und in mittelalterlicher Manier stehen die Figuren und Tiere ohne Bezugs- oder Anhaltspunkt, vor dem weißen Nichts. Die Loslösung aus jeglichem Zusammenhang lässt ihre Collagen im erweiterten Sinn zu ausgeschnittenen Teilen eines fehlenden Ganzen werden. Durch diese bewusst spielerisch eingesetzte Wirkung wird das Surreale, des den Gestalten von Sylvia Barbolini anhaftet, unterstrichen.

Wie surreale Forschungsobjekte wirken auch ihre kleinen Objekte, bei denen Glühbirnen zum Kosmos für Blumen und Insekten werden. Die präparierten Kleintiere oder Blumen werden – was wiederum dem Prinzip der Collage entspricht – aus ihrem natürlichen Umfeld entfernt und in ein neues Teilfeld implementiert. Durch das Verbinden, bzw. das Integrieren der Naturgegenstände in den Stromkreis wird die Glühbirne zur gläsernen Kapsel eines neuen Kreislaufes.

 

Diese phantastisch und absurd wirkenden Arbeiten von Sylvia Barbolini vermögen es in unserer selbstkonstruierten, von Bildern gefüllten und der permanent über uns hereinbrechenden Flut an Eindrücken durch Zerwürfnis eine mögliche Neuordnung anzuregen, die festgefahrene Sichtweisen transparent macht, Klischees aufhebt und Erfahrungswerte um eine wertvolle Komponente, nämlich die der Fantasie erweitern.

 

Ausstellungsdauer bis zum 1.6.2017 jeweils von Di – Fr 10 – 13, 14 – 18 Uhr + Do bis 20 Uh

 

Foto: Clément Paillardon

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