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Heinz Mader

Witzbilder / posta prioritaria

30.10. - 14.11.2009

„Witzbilder“ betitelt Heinz Mader nach der jüngsten Serie seiner Malerei die Ausstellung in der Galerie Prisma des Südtiroler Künstlerbundes. Zu sehen ist eine umfassende Serie aus abstrakten Malereien, für deren Präsentation die Galeriewände mit tapetenartigen Rollmustern aus Rosenmotiven, Gräsern, Gämsen und Geißlein ausgemalt werden. Auf den abstrakten Gemälden schwimmen inselartig vereinzelte farbige Formen, die inmitten der dick grundierten perlweißen Hintergründe die heitere Grundstimmung der Malereien charakterisieren. Neben diese farbigen Formsolisten setzt der Künstler als weitere grafische Elemente die zweisprachigen Werktitel direkt in die Bilder: Die deutschen Bildtitel laden die einzelnen Arbeiten assoziativ auf, die in rot geschriebenen italienischen Titel zitieren dagegen Werke aus der älteren bis jüngeren Kunstgeschichte: Das „Witzbild für gute Luft mit Ocker“ (Acryl auf Stoff, 90x136 cm) wird zum „Autoritratto con modella“ oder das „Witzbild mit Monolog und Sprechblase“ (Acryl auf Stoff, 91x191 cm) zur „Trappola per aragoste e coda di pesce“. Die Installation der gesamten Serie wird subtil untermalt von Soundklängen, die in Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Stefano Bernardi entwickelt wurden.
Was aber ist der „Witz“ an diesen „Witzbildern“, für deren Ausstellung eine Einladungskarte wirbt, auf der die Starkomiker Stan Laurel und Oliver Hardy auftreten? Wer sich eine an den Komikern inspirierte Zertrümmerung des malerischen Inventars erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt. Denn der „Witz“ liegt vielmehr in einem klugen selbstironischen Scharfsinn, mit dem Heinz Mader sein eigenes malerisches Tun betrachtet, das sich in Zeiten der Postmoderne eben auch aus all dem speist, was kunsthistorisch verfügbar ist. Vor allem entsteht es aus dem Bewusstsein heraus, dass es viele Wahrheiten gibt, und dass dementsprechend das Künstlerische als Kommentar und durchaus lustvolles Bonmot zur Lebenswirklichkeit als Kunstwirklichkeit seinen eigenen eigensinnigen Gesetzmäßigkeiten gehorcht.

(Fotos: Heinz Mader)

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