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Erich Dapunt

translucency

Eröffnung am 21.02.2014, 19 Uhr
22.02. - 15.03.2014

 

Erich Dapunt stellt seine neueste Fotoserie erstmalig in der Galerie Prisma vor.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Das Spiel zwischen dem was wir zu sehen meinen und dem was wirklich da ist, fasziniert den Fotografen und ist immer wieder zentraler Gegenstand seines künstlerischen Schaffens. Während er für frühere Werkserien wie “reality and fiction“ die über-haushohen Werbeplakatwände New Yorks zum Fokus seiner Bildbände macht und damit die Relation zwischen Wirklichkeit und Abbild auf beeindruckend unverblümte Weise mit seiner Kamera einfängt oder in der anschließend entstandenen Werkreihe “interplay“, in der er von der Westküste der USA über Berlin und dem Baltikum jeweils hinter ortstypische Hausfassaden blicken lässt, geht er für diese Serie noch einen Schritt weiter. Wieder ist ein städtisches Umfeld, dieses Mal mit seinen glatten Oberflächen und transparenten Hauswänden, Startpunkt seiner fotografischen Recherchearbeit, doch dem Künstler reicht der lineare Blick auf die schillernden Highlights, die wunderbar skurrilen Eigenheiten und die unscheinbaren Details von Stadtlandschaften nicht: Erich Dapunt ist auf der anspruchsvollen Suche nach dem Abbild im Bild der Wirklichkeit, der geheimen Seele organischer Stadtgefüge.
Nicht das Körperhafte vielmehr das Durchdringende, nicht das Unmittelbare sondern das Verborgene, nicht das Statische sondern das dynamisch Verschiebbare sind Zielpunkt seiner Aufnahmen. Ohne das Dahinter hat das davor Liegende, das direkt Sichtbare nicht ausreichend Reiz, um von Erich Dapunt in den Fokus genommen zu werden. In Städten wie Brüssel, Stuttgart, New York, Venedig – Erich Dapunt reist gerne und häufig – sowie in seiner Heimatstadt Bozen hält er jenes fest, was der einfache Passant im peripheren Blick zwar streift, doch nur selten bewusst wahrnimmt. Das Hilfsmittel, dem er sich bedient, um seine visuellen Informationen zu transportieren sind die spiegelglatten Oberflächen der Schaufenster, Auslagen und Häuserfassaden, die es vermögen Lichtwellen einzufangen und partiell wieder geordnet zurückzuwerfen. Das nähere Umfeld wird auf den Fassadenoberflächen bis zu einem gewissen Grad reflektiert und überlappt sich optisch mit dem Blick ins Innere der Glashüllen. Dadurch gelingt es dem Fotografen Wirklichkeiten ineinander fließen zu lassen und den Betrachtenden vor die Herausforderung der visuellen Illusion zu stellen.

 

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