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Werner Gasser

TO BE CONTINUED_2

September 2015 - Juni 2016


Ein koreanisches Hochzeitspaar vor der Brooklyn Bridge und ein etwas in die Jahre gekommener Gummi-Duschvorhang aus dem Chelsea Hostel, der Seifenspender einer öffentlichen Toilette in New York Downtown oder eine ebenso abenteuerliche wie poppige Wohnwand aus einem Meeting Point for Homeless People...  fotografische Momentaufnahmen aus dem New York Aufenthalt Werner Gassers, die der Künstler im Jahr 2000 in seiner Postkarten-Serie to be continued zusammenfasste. Während 8 Monaten lagen diese Karten in Galerien und Museen auf. Im Rahmen der Aktion haben über 9000 Karten ihre Besitzer gewechselt um später in den unterschiedlichsten Kontexten wieder aufzutauchen.

Fünfzehn Jahre nach diesem Projekt über die „Einrichtung des Sehens“ greift Werner Gasser die Idee dieser Kunstaktion wieder auf und lässt 40 unterschiedliche Fotoarbeiten in einer Auflage von je 1000 Stück in einem klassischen Postkarten Format drucken. Im monatlichen Rhythmus werden ebenfalls eigens für diese Bilder gestaltete Regale mit je vier Motiven bestückt. Ob die künstlerischen Arbeiten als Lesezeichen, Kühlschrank-Pin oder schnell gefasster Bilder-Gruß ihren Platz im alltäglichen Leben der Besucher des Museions finden werden? Die Welt des Museums und der beteiligten Galerien werden sie jedenfalls hinter sich lassen.

Die für diese Aktion ausgewählten Aufnahmen sind in den letzten 6 Jahren entstanden, ihre Sujets sind diesmal jedoch nicht auf eine Stadt reduziert. Sie stellen Verborgenheitszonen aus Berlin, Chicago oder Florenz ebenso vor Augen, wie aus den Dolomiten, aus Mumbai und Assuan in den Tagen des Umsturzes im Februar 2011. Die neue Serie verbindet unterschiedliche Sichtweisen auf Landschaften und Räume, auf Städte, Länder und ihre Bewohner. Dabei sind ihre subtilen Überlagerungen mit der ersten to be continued Serie kein Zufall, da die Erinnerung an vergangene Fotographien bei der Auswahl der Motive durchscheint. Die aktuellen „Reisebilder“ des Künstlers sind sie in erster Linie Spuren seines Blicks auf den Dingen und Hinweis auf seine Wahrnehmung. Auch die neuen Fotographien werden in ihrer aufsprengenden Irritationskraft wieder vereint: durch ein poetisches Gewicht, das die Unterschiede ihrer Narrationen in sich schließt. In einer Kartenserie, die uns, auf ihren postalischen Wegen, viel zu sehen gibt.

Werner Gasser (Meran 1969) lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten werden auf italienischen und internationalen Festivals und Ausstellungen gezeigt, wie etwa „messages/mitteilungen“, 6. Europäischer Monat der Fotografie Berlin (2014); „more words“, Photissima Art Festival Turin (2013); „embassy goes contemporary“, Italienische Botschaft Berlin (2012/2013); „disturbances and disorders“, Biennale di Alessandria (2011); „new entries“, Museion Bozen (2009/2010); „Focus MLAC, stati e gradi di percezione“, Museum Laboratory for Contemporary Arts, Università La Sapienza Rom; „memory imprint“, Studio d'arte Contemporanea Pino Casagrande Rom (2008); „FotoGrafia“, International Festival of Photography Rom; „tra-monti“, Galerie Museum AR/GE Kunst Bozen;manifesta 7, parallel events (2007),„neue Fotografien“,Galerie artMbassy Berlin, 2. Europäischer Monat der Fotografie Berlin (2006); „uncertain location“, Northern Illinois University, NIU Art Museum, DeKalb/Chicago; „In front of the world- the contemporary portrait in the photographic medium“, Museo Villa Croce Genova (2003).

Weitere Standorte dieses Projekts: Museion Bozen, Kunst Meran; ES gallery Meran; Kunstraum Café Mitterhofer, Innichen; Lungomare, Bozen; Landeskulturabteilung, deutsche Kultur.

 

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