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Herbert Rosendorfer

Eine Hommage

Die Kaktusfrau
(Erzählungen, Köln Kiepenheuer & Witsch 2012)

27.11.2012, 20 Uhr

Inga Hosp liest aus dem neuen Erzählband des im September 2012
verstorbenen Schriftstellers
Begrüßung durch die Präsidentin Arch. Dr. Helga von Aufschnaiter
Einführung: Ferruccio Delle Cave

Herbert Rosendorfer hinterlässt uns in seinem neuesten Buch „Die Kaktusfrau“ neue Geschichten, die mit viel Charme und mit hintersinnigem Humor erzählt sind. Den Leser locken sie in eine wundersame Welt, in der das scheinbar Normale, das scheinbar Reale ins Phantastische übergeht. Die Erzählungen stecken voller Metamorphosen, Wanderungen und Träume, sie sind oft märchenhaft und bevölkert von grotesken Gestalten: Da wäre die kongeniale Gogol-Parodie vom braven Leibburschen Fedja und dem vermeintlich zum Frosch verwandelten Generalmajor Turkin, da ist der Kaktus eines unfreiwilligen Steuersünders, der allmählich zum reizenden Pygmalion wuchert. Es gibt einen Ulmer Hundehochzeitsunternehmer und seine Frau, die als Onassis- und Jackie-Kennedy-Darsteller auftreten, es gibt Drachen und Zwerge, Zentauren, die als Forstmeister arbeiten, und ein diplomatisches Maultier in den Anden. Ganz nebenbei wird der verloren gegangene Schluss von Kafkas Roman »Das Schloss« offenbart, ein gläsernes Buch kündet vom Goldenen Wind, der die Welt zur Wüste hobelt, das Vexierspiel um eine opulent-barocke Geheimgesellschaft in Venedig mündet in ein literarisches Rätsel und die Intrige um eine Chopin-Mazurka endet tödlich.

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