Virtual TourShopAusschreibungen/Wettbewerbe

Josef Kostner

Retrospektive

 16.2.2018,  19 Uhr

 Begrüßung Helga von Aufschnaiter

 Einführung Heinrich Schwazer

Der Südtiroler Künstlerbund zeigt in der Galerie Prisma eine Retrospektive des Grödner Bildhauers und Zeichners Josef Kostner.

 

Zum traditionellen Bildhauer ausgebildet sucht Josef Kostner bereits in jungen Jahren nach einem ganz persönlichen Weg, Kunst zum Ausdruck zu bringen. Neben seiner Leidenschaft für die Skulptur entfalten sich in den 70er Jahren seine zeichnerischen und malerischen Qualitäten. Thematisch steht in seinem Schaffen der menschliche Körper im Mittelpunkt. Seine Körperdarstellungen sind mehr als anatomische Nachbildungen der Wirklichkeit sie sind materialisierte Emotionen und Gefühle sowie die Verkörperung von Denkarten und Gedanken. Seine Kunst entsteht aus einem inneren Antrieb heraus und wird zum Katalysator von Alltagssorgen.
Kostner war sein Leben lang nicht gefällig und kommerziell in seinen Arbeiten und folgte nie einer Zeitströmung, sondern blieb seinem eigenen Stil über die Jahre hinweg treu: Entstanden am Anfang feine, bis ins Detail ausgearbeitete Werke, so wurden seine Arbeiten später immer kantiger und flächiger. Den Bildern verleiht er mit gezielt aufgetragenen, starken, hauptsächlich roten Pinselstrichen eine charakteristische Note. Seine Skulpturen bekommen markante Gesichtszüge und der Körper wird statisch, durch eine starke Linearität betont. Ausdrucksstarke Formen sind das Merkmal seiner Kunst. Damit hat er sich weit über das Konventionelle des „Schönen“ hinausgewagt. Flehende, leidende, vom Schicksal getroffene – manchmal auch hoffende Menschen – lassen den Betrachter nicht ohne Emotionen. Er erschafft wuchtige Formen, die durch ihre Proportionen zum Leben erwachen. Wollte man die Botschaft seiner Werke ergründen, könnte man sie wie folgt beschreiben: aufgeschreckte Figuren, Abbildungen der Unsicherheit und Perplexität, so kennzeichnend für unsere Zeit.

 

Josef Kostner wurde 1933 in eine traditionellen Grödner Familie hineingeboren und arbeitete von Kindesbeinen an in der väterlichen Schnitzwerkstatt mit. Der ersehnte Besuch einer Kunstschule und später einer Kunstakademie blieb ihm verwehrt. Mit 17 Jahren stellte er im Kreis für Kunst und Kultur in St. Ulrich aus und gründete einige Jahre später gemeinsam mit einigen Freunden die Künstlergruppe „Ruschel“, um mit der althergebrachten Tradition zu brechen. Ab 1960 erhielt er den Auftrag an der Kunstschule von Wolkenstein Skulptur zu unterrichten und begann seinem eigenen Schaffensdrang zu folgen. Unzählige Figuren und Tuschezeichnungen sind entstanden und wurden im In- und Ausland in Ausstellungen gezeigt.

 

 

Eröffnung:16.2.2018, 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 16.2.- 9.3.2018, Di-Fr 10-13 und 14-18 Uhr und Do 18-20 Uhr

Foto: Simon Perathoner

lg md sm xs