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Ivo Mahlknecht

Intermezzo

03.02. - 17.02.2007

Intermezzo Zeichnungen sind Selbstgespräche. Entwürfe, in denen Disparates nebeneinander steht und in denen sich der Künstler manchmal verfängt im "was wäre, wenn".
Ivo Mahlknecht zeichnet seit frühester Kindheit. Bekannt geworden ist er als Maler und Radierer, doch seit seiner Ausbildungszeit an der Kunstschule Gröden hat er nie mit dem Zeichnen aufgehört und die Kunst der Linie als Mittel für die Höhen- und Nachtflüge der Phantasie erkannt und genutzt.
Als Maler ist Ivo Mahlknecht ein von Präzision besessener Künstler, ein Perfektionist, der weiß, dass eine einzige Ungenauigkeit ein Bild zerstören kann. Die Ausstellung „Intermezzo“ bietet die Gelegenheit, eine andere Seite des Künstlers kennen zu lernen. Zu sehen ist eine Auswahl von Bleistiftzeichnungen, die wie immer technisch großartig ausgearbeitet sind, denen aber gleichzeitig die Beiläufigkeit anzusehen ist, mit denen sie zu Papier gebracht wurden. Es sind skizzenhafte Notate einer überbordenden Phantasie, zeichnerische Temperamentsbeweise eines Künstlers, der neben der streng reflektierten Darstellung der Natur einen bizarren Kosmos von Nachtgestalten und Zwitterwesen pflegt. Es ist eine phantastische Welt, ein Kabinett voll niedlicher Monster, ein nächtliches Reich, in dem ambivalente, unheimliche Wesen hausen, die mit witzigen und manchmal auch ganz einfach albernen Titeln konterkariert werden. Statt psychologische Seelenstudien serviert er grotesk überzeichnete Gestalten, die auch als satirische Kommentare zur Zeit und zur Kunst gelesen werden können.
Man spürt die Lust des Künstlers, sich mit ein paar Strichen aufzulehnen gegen die allzu hingebungsvolle Verklärung der hohen Kunst. In dieser Melange aus zeichnerischer Könnerschaft und phantastischer Ausschweifung liegt auch ein Körnchen Provokation.

(Heinrich Schwazer)

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