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Giulio C. Fain / Elisabeth Weiss

de-costruzioni

14.02. - 07.03.2009

Elisabeth Weiss und Giulio Fain präsentieren ihre künstlerischen Arbeiten, die das Zerlegen in Einzelteilen, dessen Neuformierung und Zusammensetzung gemeinsam haben. Doch auch, wenn das Grundkonzept der beiden ähnlich scheint, so ist die Herangehensweise und Themenaufarbeitung eine völlig unterschiedliche: Während Giulio Fain auf technisch perfekte Art und Weise die „Mathematik der Philosophie“ in Form von Malerei verbildlicht, bedient sich Elisabeth Weiss zusammengetragener und weggeworfener Gebrauchsgegenstände, um auf soziale Konstrukte aufmerksam zu machen.
Giulio Fain beschäftigt sich seit 1980 mit der Theorie des Philosophen Arthur Schopenhauers und hat durch intensive jahrelange Auseinandersetzung ein komplexes System, eine so genannte Chromatik erarbeitet, die er in seinen Arbeiten künstlerisch umsetzt. Seine geometrische Malerei basiert auf mathematischer Formenlehre, die bildnerisch verarbeitet einen gewissen Rhythmus erzeugt und einen hohen ästhetischen Anspruch erhebt. Auch die Farbauswahl passiert nicht zufällig, sondern folgt einem ausgeklügelten System: unterschiedliche Grauabstufungen, als Summe der Komplementärfarben werden bewusst eingesetzt, um Plastizität und Dynamik zu vermitteln.
Spielerisch dagegen wirkt die Arbeit von Elisabeth Weiss, die sich durch ihre raffinierten Installationen einen Namen in der Kunstszene gemacht hat. In dem eigens für die Galerie Prisma erarbeiteten Projekt finden die BesucherInnen sich zunächst vor zwei geschlossenen Türen, die weitere Räumlichkeiten dahinter vermuten lassen. Die Betrachtung löst einen inneren Kampf zwischen der natürlichen Neugier des Menschen und der Verhaltenheit, in ein intimes häusliches Dasein einzudringen, aus. Der Griff zur Türklinke öffnet allerdings den Blick des Betrachtenden und lädt zum geistigen „weitergehen“ ein.

(Fotos: Elisabeth Weiss, Giulio C. Fain, Hartmut Prünster)

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