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1:4 Schneerausch

26.12.2006 - 12.01.2007
Talstation / Seiser Alm Bahn / Seis am Schlern


1:0 Ein Projekt von Hubert Kostner

Das Tätigkeitsfeld des Südtiroler Künstlerbundes steht 2007 unter dem Motto „Kunst im öffentlichen Raum“. Im Rahmen des Programms wird die Forderung erhoben, das eigene Verständnis dessen, was unter öffentlichem Raum und Kunst im öffentlichen Raum zu verstehen ist, kontinuierlich zu hinterfragen und durch entsprechende Projekte zu erweitern.

Bereits 2004 formierte sich innerhalb des Vereins eine Interessensgruppe mit dem gemeinsamen Ziel „Aktionen im öffentlichen Raum“ zu erarbeiten und umzusetzen.

Innerhalb dieser Gruppe versucht sich der Künstler Hubert Kostner an einem Projekt, bei dem die Teilnehmer anhand einer Aktion zu Akteuren und schließlich zu Produzenten werden, sozusagen Self- Editing. Am 26.01.2005 trifft sich die Gruppe auf der Seiser Alm, um in uniformer Kleidung und mit Unterstützung einer Fitnesstrainerin ihren kleinsten gemeinsamen Nenner als Gruppe zu definieren. In Folge wird das Rohmaterial der auf Video aufgezeichneten Aktion den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung gestellt, um daraus eine eigene Version zu schneiden, welche dann als Videoprojekt der Öffentlichkeit präsentiert werden sollte. Die Basis des Experimentes „Schneerausch“ bildet also der Anspruch, den heterogenen Raum des öffentlichen Informationsflusses temporär zu okkupieren und durch Kunst zu korrumpieren.

Die zunehmende Präsenz von Monitoren und Videoleinwänden in öffentlichen Räumen, sprich auf Bahnhöfen, Flughäfen, Plätzen und eben Tal- bzw. Bergstationen sind mittlerweile wesentliche Bestandteile des öffentlichen medialen Informationsflusses, der täglich bewusst und unbewusst unsere Identitätsprägung beeinflusst. Ähnlich dem Prinzip  Kunst im öffentlichen Raum mutiert das mediale Bild zum öffentlichen Agitationsplatz für Kunst. Als ideales Experimentierfeld für diese Aktion bietet sich ein komprimierter Raum mit Durchlaufcharakter an, und zwar die Talstation der Umlaufbahn Seiseralm. In regelmäßigen Abständen wird das Projekt auf den großen Videoscreens eingeblendet.

 

1:1 Die Inszenierung von Erika Inger „Es muss ja nichts mit Schnee sein...“, nimmt als Ausgangspunkt Bewegung, Bewegung die den Energiekreislauf - nach dem Motto Ruhe ist Kälte, Bewegung erzeugt Wärme - über die Beine in Gang bringt und durch stetiges Weitergehen einen Trancezustand hervorruft.  

1:2 Hubert Kostner nutzt das Rohmaterial, um unser Bild der Berglandschaft durch Einspielungen von diversen Elementen und die auditive Unterstützung durch ein Hirtenlied von Felix Mendelssohn Bartholdy zu schärfen. Ein Mix aus melancholischer Erinnerung, dramatischer Bedrohung und projizierten Idealen evozieren stark subjektive Empfindungen und die individuelle Wahrnehmung des  Berges als Lebensraum.

1:3 Christoph Oberrauch konstruiert in seinem Videoschnitt einen Kontext für Mensch und Technik. Ausgehend vom Naturphänomen Schnee, wird bei Oberrauch Schnee zum realen und virtuellen Produkt, das durch moderne Technik, wie Schneekanonen und Bildschirme erzeugt wird und zum beinahe „natürlichen“ Bestandteil des Lebens mutiert.

1:4 Wolfgang Wohlfahrt erprobt sich in seiner Videoproduktion „Aufwärmemphase“ einerseits an einem simplen medialen Wahrnehmungsexperiment, sprich inwieweit man Gefühle, z.B. Kälte im Film spürbar machen kann und andererseits wird der Transzendenzprozess des Menschen am Übergang zweier Temperaturzustände, d.h. Außen – versus  Innentemperatur auf seine Grenzen hin getestet.

lg md sm xs