Konzept / concetto Heimat
SKB ARTES Bozen
Vernissage, 7.9.2024, 17 Uhr
7.9. – 25.10.2024
Granaio Nomi
Vernissage, 13.9.2024, 18.30 Uhr
13.9. – 25.10.2024
Außeninstallation NOI TECHPARK Bozen
7.9. – 25.10.2024
Leonhard Angerer, Walter Blaas, Italo Bressan, Susanne Burchia, Stefano Cagol, Hannes Egger, Ulrich Egger, Karolina Gacke, Werner Gasser, Elisabeth Hölzl, Elias Jocher, Wil-ma Kammerer, Kira Kessler, Angelo Demitri Morandini, Manuel Oberkalmsteiner, Elisabeth Oberrauch, Laura Pan, Lissy Pernthaler, Christian Piffrader, Leonora Prugger, Paula Prugger, Sylvie Riant, Ariel Trettel, Gustav Willeit, Andreas Zingerle
Kurator*innen: Eleonora Klauser Soldá, Lisa Trockner.
Co-Kuratoren: Remo Forchini und Valentine Kostner.
Ein Region umfassendes Ausstellungsprojekt rund um den ambivalenten Begriff Heimat in Zusammenarbeit zwischen dem Heimatpflegeverband Südtirol, dem Südtiroler Künstlerbund und dem Granaio in Nomi, anlässlich des 75. Jubiläum des Heimatpflegeverbandes Südtirol.
Früh in der Kindheit verwurzelt, begleitet die Heimat Menschen ein Leben lang, prägt Identitäten und ganze Familien. Sie ist entweder vertraut oder verloren, wirkt als utopisches Konstrukt, das zugleich eine real anmutende Gefühlslage vermittelt.
Das deutsche Wort Heimat ist ins Italienische - sowie in andere Sprachen - nur schwer übersetzbar. Kaum ein Begriff ist so stark von Emotionen geprägt und zugleich so tief von Unschärfe durchzogen. In einer sich permanent verändernden Welt, die mit einem Verlust sozialer Bindungen einhergeht, erscheint die Pflege von Tradition und Heimat als Gegenentwurf zur schnellen, digitalisierten Moderne. Heimat wird einerseits als arkadischer Rückzugsort erlebt, der zur Selbstreflexion anregt. Andererseits zeigen die Geschichte und die aktuelle politische Lage, wie dieses Ideal instrumentalisiert und zu Ausgrenzung bis hin zu Gewalt und Krieg führen kann.
Unter fundamental veränderten Lebensbedingungen erfährt der Begriff Heimat, zwischen der realen und digitalen Welt, zusehends neue Bedeutungen. In Bezug auf die Migrationswellen stellt Heimat eine komplexe Schnittstelle dar, die Fragen nach Zugehörigkeit, kultureller Verwurzelung und Anpassungsfähigkeit aufwirft. Menschen, die ihre Heimat verlassen und in neuen Umgebungen leben, suchen nach Wegen, ihre Identität im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu definieren.
Hinzu kommt der Einfluss des Klimawandels, der nicht nur physische, sondern auch emotionale Veränderungen mit sich bringt. Solastalgie – das Gefühl des Heimwehs, ohne die Heimat verlassen zu haben, ausgelöst durch Umweltveränderungen in der eigenen Umgebung, breitet sich aus.
In dieser umfassenden Ausstellung, über die Standorte SKB ARTES, dem Freigelände des NOI Techpark und dem Granaio di Nomi verteilt, spüren 25 Künstlerinnen und Künstler aus der Region in ihren unterschiedlichen Ausdrucksmitteln und auf inhaltlich verschiedenen Ebenen dem Begriff Heimat nach. Sie brechen den Begriff auf und untersuchen welche Dimensionen das vielschichtige Konzept Heimat kulturell, geografisch, sozial, politisch und emotional aktuell und in Zukunft umfassen kann.
Foto: Andreas Heiler, Leonhard Angerer