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Thomas Sterna

05.06.-05.06.2025
MECKERN - SÄUSELN - SCHWEIGEN Wie man sich selbst fremde und eigene Kunstwege erklärt.
Frei.Raum

Performace und Diskussion
5.6.2025, 19 Uhr
Frei.Raum

„Die Weltlage spitzt sich dramatisch zu: Eine steigende Zahl autoritärer Machthaber, drohende Klima-Kipppunkte, wachsende ökonomische Verwerfungen und zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen signalisieren, dass das Versprechen der Moderne, alles werde für alle kontinuierlich besser werden, nicht mehr gilt. Zugleich verhalten sich viele Politiker, allen voran der neue amerikanische Präsident, wie frühe Avantgardist*innen und praktizieren „kreative Zerstörung“. Die Kettensäge z.B., in den Achtzigern noch primär ein neues, von traditionell orientierten Kunstrezipienten mit Misstrauen betrachtetes Werkzeug künstlerischen Ausdrucks, wird jetzt unter dem Beifall der Massen, aber auch vieler europäischer Politiker*innen aus dem konservativen oder liberalen Lager, vom argentinischen Präsidenten Javier Milei oder Elon Musk triumphierend auf Wahlbühnen geschwenkt.
Für mich stellte und stellt sich in diesem Kontext gerade täglich die Frage, wie ich mit diesem neuen Außen umgehen soll. Es gibt Kolleg*innen, die laut eigener Aussage aufgehört haben, Zeitungen zu lesen und Nachrichten zu hören, mit der Absicht, sich stattdessen ganz auf sich selbst und die eigene Arbeit zu konzentrieren. Ich halte das für problematisch, denn es gibt heute, auch wenn einzelne Tech-Milliardäre das Gegenteil behaupten, keinen Platz mehr auf dieser Welt, wo wir vor den Folgen der dramatischen Veränderungen sicher sein könnten. Formaler Eskapismus kann also keine Lösung sein, rein politischer Aktivismus wohl auch nicht. (Das können andere besser.) In der Mitte zwischen diesen beiden Polen sollte aber nach wie vor
ausreichend Platz für „sensible“ Künstler*innen sein, „Haltung“ zu zeigen und über den „eigenen Rahmen“ hinaus Verantwortung zu übernehmen.“ (Thomas Sterna)

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